EM Titel für FAU

In der Zeit vom 02. bis 08. Juli vertrat die Damenmannschaft der FAU Erlangen-Nürnberg den Allgemeinen Deutschen Hochschulsport (adh) auf der 2nd European Universities Handball Championship in Lodz/Polen. Qualifiziert hatte sich das Team bereits im Vorjahr, auf der deutschen Meisterschaft, wurde in diesem Jahr noch von einigen Stammkräften des Bundesligisten und deutschen Meisters 1. FC Nürnberg verstärkt.

Die Busfahrt nach Lodz im Euroliner war alles andere als erholsam und so ging man erwartungslos ins erste Match gegen den Titelverteidiger Koszalin Poland. Zur Hälfte stand es noch unentschieden und Trainer Elmar Ehrich (1. FCN) schwor die Mannschaft auf eine konzentrierte zweite Hälfte ein. Im zweiten Durchgang zeigte sich, dass die Polinnen das hohe Tempo der Erlanger nicht mithalten konnten und so führte die FAU mit 7 Toren, als die ersten Ersatzspielerinnen eingewechselt wurden. Koszalin konnte dies noch zum Verkürzen nutzen, am Ende siegte die FAU aber mit 29:26.

Am zweiten Spieltag ging es gegen das zweite Polnische Team aus Warschau. Nach dem harten Fight vom Vortag machte man sich auf einiges gefasst, die zweite Polnische Auswahl konnte mit der FAU aber nur in den ersten Minuten mithalten und so gab es den zweiten Sieg im zweiten Spiel: 34:18 für Erlangen.

Am Donnerstag kam es zum Aufeinandertreffen mit den Favoriten von der Belarusian State University of Physical Education aus Weißrussland. Die hochgewachsenen Russinnen hatten mit Hanna Stsiapanava und Mryna Ihnatsik immerhin zwei Championsleague-erfahrene Spielerinnen im Kader, der von einer bislang sehr starken Torhüterin und weiteren exzellenten Handballerinnen ergänzt wurde. Nachdem die anfängliche Nervosität abgeschüttelt war fand die FAU aus einer taktisch sehr disziplinierten Abwehr, bei der vor allem die Halbspieler Kerstin Wohlbold und Angrit Gründl (beide 1. FCN) Schwerstarbeit verrichteten, immer besser ins Spiel und siegte auch gegen die Favoriten mit 27:20.

Aus den kommenden zwei Spielen fehlte nur noch ein Sieg um als Gewinner der Gruppenrunde Europameister zu werden. Damit hatte niemand gerechnet und so wurde das französische Team aus Lyon am Freitag förmlich überrollt, so dass es erst ab dem 8:1 auch wieder zu Treffern kam. Die Equipe der FAU präsentierte sich trotz erster Ermüdungserscheinungen in bester Spiellaune und Kapitän Ania Rösler steuerte 13 Treffer zum 38:24 Gesamterfolg bei.

Die FAU war Europameister! Um dies zu feiern hatten die Betreuer aus der Stadt Sekt organisiert der nun ausgelassen verspritzt und getrunken wurde. Erste Gratulantinnen waren neben den Männervertretern von der WG Köln die französischen Spielerinnen, zu denen die ganze Woche über freundschaftliche Beziehungen geknüpft worden waren. Abends auf der Integration-Party flogen dann auch ordentlich die Fetzen und die Spieler nahezu aller teilnehmenden Nationen waren vertreten.

Der freie Samstag wurde zum Entspannen und Einkaufen genutzt, am Sonntag stand ja schon die 15-stündige Heimreise im Euroliner bevor. Davor stand allerdings noch das Spiel gegen Porto auf dem Programm. Die Spuren der vorangegangenen Spiele und besonders auch der Meisterfeiern waren nicht zu übersehen, zwei matte Teams begegneten sich im CSZR Sportpark am Sonntagmorgen. Die Routine der Erlanger Spielerinnen war am Ende ausschlaggebend für den 32:20-Erfolg, womit die FAU nun ungeschlagener Europameister im Frauenhandball ist.

Die Heimreise verlief ohne nennenswerten Ereignisse, alle Beteiligten freuten sich nur darauf, aus dem stickigen Euroliner zu kommen und nach einer Woche polnischem Standard endlich wieder etwas Vernünftiges zu Essen.