EM Bronze für Claudia Leffler von der FAU

Es sollte der letzte große Wettkampf werden. Die Elektrotechnikstudentin Claudia Leffler reiste am Wochenende nach Montenegro zur Europameisterschaft der Hochschulen und konnte sich über eine Bronzemedaille im Kumite (Freikampf) +68kg freuen.

“7. European Universities Karate Championship” – Zabljak, Montenegro, 23.-26. Juli

Nachdem Claudia Leffler den Deutschen Meistertitel der Hochschulen im April errang, durfte sie sich über die Qualifikation zur EM der Hochschulen freuen. Matthias Tausch, Disziplinchef des Karate im allgemeinen deutschen Hochschulsportverbandes, coachte Claudia vor 4 Jahren bei ihrer ersten Medaille auf einer Hochschul-EM in Sarajevo, Bosnien-Herzegowina und bei ihrem 5. Platz in Budapest, Ungarn und bot ihr erneut den Startplatz der diesjährigen Meisterschaft an. Die Uni bestätigte die Teilnahme und Claudia durfte sich erneut auf die Chance auf einen Treppchenplatz freuen.

Die Vorbereitung hierfür begann bereits im September, als sie sich entschloss, nochmals auf dieses Großereignis hinzutrainieren. Trainings- und Ernährungsplan wurden in Zusammenarbeit mit Nicolai Pappert, einem Sportwissenschaftler der Uni Erlangen, umgestellt. 5-6 Mal pro Woche trainierte sie neben Studium und Arbeit. Der Plan beinhaltete dieses Mal auch vermehrt Krafttraining neben Ausdauer- und Karateeinheiten. Drei Wochen vor dem Turnier wurde dann nur noch Karate trainiert. Hierfür traf sich Claudia zusätzlichen zu ihren Einheiten beim KC Hersbruck mit ihrer Trainingspartnerin Linda Kerner von der Uni Bamberg, die sich ebenfalls für die EHM qualifiziert hatte. Gut vorbereitet und hoch motiviert trat sie ihre Reise am Donnerstag nach Montenegro an.

Freitag konnte sich Claudia noch ein wenig ausruhen, den Männern des deutschen Teams beim Aufwärmen helfen und diese später auch anfeuern. Wie jedes Jahr hielt die deutsche Mannschaft zusammen.

Samstag ging es endlich für die Damen los. Claudia informierte sich erst kurz vor Start über die Auslosung. Das ist bei ihr Ritual. Sie hatte Glück mit einem Freilos in der ersten Runde. Dafür war das Aufwärmen doppelt wichtig, schließlich hatte ihre Gegnerin vorher bereits einen Kampf. Claudia musste sich im Halbfinale mit Mirnesa Bektas der Universität Sarajevo messen. Die Bosnierin war zwar jünger, hatte allerdings auch schon viel internationale Erfahrung und Erfolge gesammelt. Es war ein ausgeglichener Kampf mit einem 1:1 bis 10 Sekunden vor Schluss, als Claudia einen Fuß am Kopf ihrer Gegnerin platzieren konnte. Leider hob nur einer der vier Kampfrichter für diese Aktion die Fahne, nötig sind jedoch mindestens zwei und so jubelte das deutsche Team vergebens. Mirnesa Bektas hatte 2 Sekunden vor Schluss mehr Glück. Sie schaffte es, einen Schlag zum Kopf zu landen und gewann damit das Match mit 2:1. Damit hatte Claudia den Einzug ins Finale knapp verpasst. So ging es im nächsten  Kampf gegen Suada Menzil ebenfalls aus Bosnien-Herzegowina immerhin um Bronze. Nach anfänglichem Abtasten zwischen den beiden Kontrahentinnen entschied sich Claudia für eine Kontertaktik. Sie wartete ab, bis Menzil die passende Distanz herstellte, griff selbst an und konnte sich so den ersten Punkt sichern. Die Taktik ging auf bis 20 Sekunden vor Ende als es 4:1 stand und Claudia die 3. Verwarnung wegen zu harten Kontaktes erhielt. Bei der Vierten wäre sie disqualifiziert worden. Sie musste umstellen, selbst nicht mehr angreifen und nur noch verteidigen. Am Ende des Kampfes stand es 4:2 und mit großer Erleichterung gewann Claudia somit Bronze.

Eigentlich hätte es der letzte große Wettkampf werden sollen. Mit dem baldigen Eintritt ins Berufsleben ist das Trainingspensum kaum noch zu schaffen. Angespornt durch diesen Erfolg möchte Claudia nun doch weiter machen: „Alles, was jetzt noch kommt, ist ein schöner Bonus und ich nehme einfach mit, was ich kann. Ich habe 2001 mit den Wettkämpfen angefangen, 3 internationale Medaillen gesammelt, stand oft auf der Deutschen Meisterschaft auf dem Treppchen. Langsam wird es Zeit, nur noch Spaß zu haben.“.

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